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::subwave Internet wurde im Jahr 2000 gegründet, 4 Jahre nach Abschluss meines Studiums an der ETH Zürich. Die Internet-Agentur war schon damals vorgesehen, in ein Architekturbüro überzugehen, auch im Handelsregister so eingetragen. Seit 2018 nun endlich im Aufbau.
Die ETH war als weltweit eine der renommiertesten Architekturschulen, mehrheitlich der Moderne verpflichtet. Inzwischen hat sie sich etwas gewandelt, aber für mich sind eindeutig immer noch die gestalterisch-funktionalen Prinzipien der Klassischen Moderne gültig (wenn auch undogmatisch), weil man mit ihr komplexe räumliche Entwurfsaufgaben in den Griff bekommt, und weil sie schlicht, zurückhaltend und ökonomisch ist. Raum wird nicht mit winkligen Restflächen verschwendet. Das Dach wird nutzbar. Ein Haus aus Beton, Stahl und Glas (in Kombination mit natürlichen Materialien) ist enorm beständig und wird nicht abbrennen. Durch die Sichtbarkeit des Funktionierens, die Refexion des Innenlebens nach aussen sind gut komponierte moderne Bauten in ihrer Selbstverständlichkeit auch sehr ästhetisch.
Frühere Baustile nachzuahmen macht für mich in keinem Fall Sinn, auch wenn Gebäude aus alten Epochen mit ihren edlen Materialien, Ornamenten und Verzierungen ihre wunderbare Berechtigung haben. In meinen Augen stehen jedoch zu viele mittelmässige ältere Bauwerke herum, welche schon damals nichts Besonderes waren und heute Energiefresser und Speicher von Ausrangiertem darstellen, das eigentlich rezykliert werden sollte.
Autobahn- oder Zugfahrten durch das Schweizer Mittelland zeigen ein eher trauriges Bild - schlecht proportionierte Bauten mit Sattel- oder Walmdächern wechseln sich mit den farbigen Wellblechboxen der KMU ab. Da fragt man sich schon, was strenge Bauvorschriften, Zonenplanung, Heimatschutz und Gestaltungsrichtlinien über die Jahrzehnte eigentlich bewirkt haben. Die Landwirtschaft ist dominant und flächenintensiv; Fleisch- und Milchwirtschaft soweit das Auge reicht. Monokulturen und der industrialisierte Anbau, mit grossem Einsatz von Dünger und Pestiziden sind fragwürdig. Die pure Natur wäre bedeutend wertvoller als diese dominanten Flächen des Kulturlandes.
Zeitgemässe Bauten (in Design und Ökologie) sind eher selten zu entdecken. Ausserhalb von Zürich oder Basel (wo gute Büros va. aktiv sind) muss man suchen und findet dann eher einzelne Klassiker aus den 30er/40er Jahren. Es gäbe also noch viel zu tun - während Bauland immer seltener wird.
Die Umnutzung vieler leerstehender Bürobauten ist ein weiteres inressantes, aber auch dringendes Thema. Auch im Zusammenhang mit KI und dem - wirklich fragwürdigen- Wachstum der Wohnbevölkerung.
In anderen Ländern ist das Bild anders - ich denke da z.Bsp. an Griechenland mit seinen vielen schlichten Flachdachbauten - oder auch Italien oder Frankreich mit einem alten Bestand, der viel stimmigere Typen und Ensembles ausbildet. Die Niederlande, wo sich die Moderne ganz selbstverständlich mit historischer Substanz mischt.
Klimawandel und Luftverschmutzung, die Pandemie .. stellen die oftmal geforderte weitere Verdichtung der Städte infrage. Ein neues Denken erfordert auch neue Konzeption von kommender Architektur.
Die a100 Hauptanliegen
- Ökonomisches Bauen - Gutes Design muss nicht zwingend teurer sein. Das IKEA Prinzip. - Nachhaltigkeit. Unsere Bauten sollen 100 Jahre und mehr leben, aus beständigen, vorzugsweise lokalen Materialien gemacht und flexibel nutzbar sein. Erneuerbare Energien werden wirtschaftlich genutzt. - Einfachheit. Die pure Form. Kein Formalismus. - Erneuerbare Energien sollen nicht einfach Beiwerk sein, sondern Gebäudestruktur und Entwurf mitbestimmen. Ein zentraler Speicherort für Wärme von der Sonne und aus dem Erdreich ist vorzusehen. Solarzellen und Warmwasser-Panele können kombiniert werden. Ausrichtung und Gebäudeform sollen darauf abgestimmt werden. Solarziegeln oder Photovoltaik-Fassadenplatten gegenüber sind wir eher skeptisch. - Das Flachdach. Dachböden und Kellerlagerräume haben heutzutage fast ausgedient. Dinge werden eher gemietet oder geteilt - und bei Nichtgebrauch (online) weiterverkauft. Dachgeschosse unter Satteldächern sind problematisch wegen Stau der Hitze, verminderter Gehbereiche und zu wenig Licht. -Grosse, rahmenlose Fenster. Rahmen lassen sich (wie beim Auto) oftmals vermeiden oder verstecken. Weisse Rahmen und (aufgeklebte) Sprossen sind unästhetisch und nehmen unnötig Licht weg, stören die Aussicht.. Vermehrt können Fenster auch fixverglast sein, das spart Rahmen und Kosten an anfälligen Dreh/Kipp-Mechanismen. - Aussenliegender variabler Sonnenschutz fördert den Passivhaus Effekt ohne Überhitzung im Sommer. -Fliessende Räume werden durch offene, transluzente und geschlossene Flächen definiert. 'Lochfenster' kommen bei uns daher eher als Ausnahme vor. - Wärmedämmung integriert oder innenliegend. Aussenisolierung, wie man sie heute v.a. bei Geschäftshäusern überall sieht, wirken billig. Die solide Schicht aus Beton, Mauerwerk oder massivem Holz bildet die schützende Aussenhaut - und nicht ein Blendwerk aus vorgehängten Platten. - Architektur ist immer eine ausgewogene räumliche Komposition. Dabei spielen neben der Materialität, Farbgebung und Statik auch die Massstäblichkeit sowie der Goldene Schnitt eine Rolle. Spiegelsymmetrie gilt es zu vermeiden, es sei denn, 2 Gebäudeteile haben identischen Inhalt. - Oblichter und Durchblicke: Nach Möglichkeit sollten Wohn- und Arbeitsräume, Ladenflächen usw. natürlich belichtet sein.. Sonnenlicht sollte auch durch ein mehrgeschossiges Gebäude dringen. Dazu dienen gut bemessene Oblichter und Raumzonen die ins obere Geschoss ragen - sowie Fenster zwischen Räumen. - Multifunktion: Eine Wand kann auch Stauraum oder Papierkorb sein, kann Bildschirm und Lautsprecher beinhalten, ein Fensterladen auch Solarpanel. Sonnenschutz kann, bestückt mit Solarzellen, der Sonne folgen. - Mehrgeschossigkeit bedeuted nicht, dass man den immer gleichen Grundriss übereinander stapelt. Die Vielgestalt der Ansprüche und Nutzungen ergibt unterschiedliche Grundrisse und damit ein eigenständiges interessantes Fassadenbild.
Der Fokus liegt im Entwurf - Wohnungsbau, Kultur-, Geschäfts- und Industriebau oder Umnutzung.
Daniel Schulthess, dipl Arch ETH
Jg. 67, Matura an der KZO Wetzikon 1986, Architekturstudium 1988-96, Diplom bei Prof. Mario Campi. Schon 1990 Besuch der Solar-Energie Vorlesungen und Anwendung von Solarzellen im Entwurf. Besondere Stärken Bildnerisches Gestalten, Entwurf und Konstruktion. Versiert in Technik und kreativen Prozessen. Ich bin eher Generalist, vielseitig begabt, ohne absolute Perfektion anzustreben.
2002 Heirat mit Architektin Uta Wilhelm. 2 Kinder 2005 und 2008. Seit dem Tod meiner Frau 2012 wurde mir bewusst, wie kurz das Leben ist und dass man seiner Passion folgen soll. Meine Grösste ist die Architektur, neben Elekronischer Musik, Fotografie, Minimal Art und Literatur. Für alles habe ich leider als alleinerziehender Vater immer etwas zu wenig Zeit, aber es wird wieder besser. Ich bin ein ruhiger und pragmatischer Mensch. Der Schutz von Natur und Umwelt, der vernünftige Umgang mit den Ressourcen sind für mich seit Kindesalter wichtige Grundsätze. Ebenso Ehrlichkeit und Gewissenhaftigkeit in meinem Tun.
Im Studium 1991 (Planungssemester 7) und ca. 2016
Ich stieg mit 50 recht spät richtig in die Architektur ein und weiss, dass es nicht ganz einfach ist, wenn man bisher nur wenig realisiert hat. Dennoch sehe ich den kommenden Aufgaben mit Gelassenheit entgegen. Denn oft habe ich mich mit eigenen Umbauten und Projekten meiner Frau befasst. Auf zahlreichen Reisen liessen wir uns von guter Architektur leiten, haben viele Museen besucht, viel fotografiert und Literatur gesammelt.. Gerne werde ich mich in neue Projekte einarbeiten und zusammen mit Kollegen / mit Hilfe des Internets für jede Problemstellung gute Ideen entwickeln und Lösungen finden. Die neuen Möglichkeiten von KI bieten viel Inspiration für ein neues Bauen, welches wieder richtig faszinieren kann und nicht bloss aus langweiliger Repetition besteht..
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